D’Groussgaass (Summer in the City # 2)

IMG_3066Im Rahmen der Serie „Summer in the City“, in der ich Euch meine Heimatstadt etwas näher vorstellen möchte, nehme ich Euch heute mit auf einen kleinen Bummel durch die „Groussgaass„, die Hauptgeschäftsstraße der Oberstadt. Es wird jedoch kein Schaufensterbummel, sondern der Blick ist nach oben gerichtet, über die Geschäfte, auf die vielseitigen Häuserfassaden.

IMG_3076Ich hatte die beiden Jung-Merlanne’s mit auf die Fototour und sie waren ziemlich erstaunt, welche Architekturvielfalt man entdecken kann, wenn man den Blick mal von den Schaufenstern entfernt. Und als ich wieder zu Hause war und die Fotos durchschaute, merkte ich, dass ich noch ganz viele interessante Fassaden nicht geknipst hatte. Das werde ich dann mal demnächst nachholen.

Eines meiner Lieblingshäuser ist das Haus Rosenstiel, Ecke Groussgaass-Philippsgaass. Als ich noch Kind war, befand sich in diesem schönen Haus das Bekleidungsgeschäft „Rosenstiel“ und ich liebte es, mit meiner Mutter dort einkaufen zu gehen. Auf dem obersten Stockwerk gab es eine Cafeteria und wenn wir (ich und meine beiden Schwestern) brav waren, gab es ein Milkshake oder frisch gepressten Orangensaft. Ich erinnere mich, dass ich am liebsten am Tresen saß, irgendwie fand ich das damals cool 😉 .

Heute befindet sich in diesem Haus das Geschäft eines „usual suspect“; damit meine ich die Bekleidungsketten, die man jetzt leider in jeder Stadt der Welt findet und die den Schaufensterbummel im Urlaub manchmal recht langweilig machen.

Bewohner hat die „Groussgaass“ fast keine mehr. Die sehr hohen Mieten können sich nur noch Geschäftsleute und große Handelsketten leisten. Das ist sehr schade, doch gottseidank gibt es noch ein paar Relikte aus meiner Kindheit, wie z.B. den Metzger „Kaiffer“ (da gab es immer einen „Rëndelchen“ d.h. ein Stück Lyoner Wurst) oder die Kaffeerösterei „Maison Santos“.

In den 70iger Jahren wurde aus der „Grand-Rue“ nach und nach eine Fußgängerzone und heute sind eine Mehrzahl der Geschäftsstraßen in der Oberstadt autofrei. So kann man gemütlich shoppen und sich danach in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants ausruhen.

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Roude Pëtz

Am „Roude Pëtz“ (roter Brunnen) steht seit 1982 ein Springbrunnen mit einer Skulptur vom Luxemburger Künstler Wil Lofy, die den „Hämmelsmarsch“ darstellt. Der  „Hämmelsmarsch„, eine alte Luxemburger Tradition, ist ein Umzug der Musikvereine zur Kirmes bei dem früher Hammel mitgeführt wurden.  Heute gehen die Schafe nur noch sehr selten mit, doch in der Hauptstadt sind zum Einklang der „Schueberfouer“ (großer Jahrmarkt Ende August/Anfang September) immer noch ein paar Hammel mit dabei. Die Statue zeigt Musiker, Schafe und Kinder. Der Künstler hat sein eigenes Antlitz im Akkordeonisten verewigt. Seinen Namen „Roude Pëtz“ hat der Platz von dem Brunnen, der von 1740 bis 1867 für Trinkwasser in der Festungsstadt sorgte und der aus roten Ziegeln gebaut war.

Einen sehr interessanten Artikel zum Thema Architektur in der „Groussgaass“ findet Ihr HIER (⟹ klick).

Weiteres über meine Lieblingstadt gibt es HIER (⟹ klick) und HIER (⟹ klick).

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